Aktivität des auditiven Kortex während der Sprachwahrnehmung und Sprachproduktion beim Stottern

Ziel der Studie ist es, die kortikale Aktivität während der Sprachwahrnehmung und Sprachproduktion bei idiopathischen Stotterern im Vergleich zu fließend Sprechenden zu untersuchen. Dazu wird die nicht-invasive Methode der Magnetoenzephalographie (MEG) eingesetzt. Ein besseres Verständnis für die Komplexität der Sprachwahrnehmung und ihrer Pathologie soll entwickelt werden.

Grundlegende Eigenschaften des Stotterns sind Wiederholungen, Verlängerungen und Blöcke. In den meisten Fällen tritt Stottern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren auf. Das auditive Feedback soll im Laufe der Entwicklung an Bedeutung verlieren, sobald Informationen über falsch ausgesprochene Wörter nicht mehr vorkommen. Bei der Sprachentwicklung sollte diese Kontrollfunktion von anderen Systemen übernommen werden. Bei Stotterern sollte die Dominanz der akustischen Kontrolle erhalten bleiben.

Bildgebende Untersuchungen des Gehirns mit Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zeigen Defekte im Netzwerk des motorischen Systems, in der Lateralisierung von Spracharealen und Funktionen der Hörrinde. Magnetoenzephalographische Studien beschreiben eine ähnliche Vielfalt als Ursache des Stotterns. Es können Defekte im auditiven Feedback, eine Veränderung der Lateralisierung von Spracharealen oder eine Veränderung des Zusammenwirkens von motorischer Planung und auditivem System vorliegen.

Der Vorteil der Magnetoenzephalographie ist eine sehr gute zeitliche Auflösung im Bereich von Millisekunden bei gleichzeitig guter räumlicher Auflösung. Daher ist es gut geeignet, die Dynamik der kortikalen Verarbeitung beim Stottern zu untersuchen. In dieser Studie werden evozierte Komponenten des Hörsystems im Zusammenhang mit komplexen Klängen, Vokalen, Konsonant-Vokal-Kombinationen und einzelnen Wörtern analysiert. Unterschiede dieser Komponenten in den Hörrinden von Stotterern und fließend Sprechenden werden sowohl in der zeitlichen Struktur als auch in der Lokalisation und Lateralisierung angenommen.