Überdiagnose von Schilddrüsenkrebs in den Departements Marne und Ardennen in Frankreich von 1975 bis 2014 (OTCancer)

Einleitung - Die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs hat in Frankreich in den letzten Jahren erheblich zugenommen, aber die Sterblichkeitsrate ist nur leicht zurückgegangen. Ein Teil dieser erhöhten Inzidenz könnte auf eine Überdiagnose zurückzuführen sein. Unser Ziel war es, den Beitrag einer Überdiagnose zur Inzidenz von papillärem Schilddrüsenkrebs abzuschätzen.

Material und Methoden. - Wir haben alle Probanden eingeschlossen, die in den Departements Marne oder Ardennen in Frankreich leben und bei denen zwischen 1975 und 2014 papillärer Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wurde. Wir erfassten soziodemografische Variablen, d. h. Alter bei Diagnose und Geschlecht. Krebsmerkmale wurden ebenfalls aufgezeichnet, nämlich das Jahr der Diagnose, der 10. Revisionscode der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD), der mit dem Papillenkrebs assoziiert ist, und der pTNM 2002-Status. Die Inzidenzraten wurden auf der Grundlage von Daten des spezialisierten Schilddrüsenkrebsregisters Marnes-Ardennes für Krebserkrankungen, die zwischen 1975 und 2014 diagnostiziert wurden, nach Alterskategorie und Fünfjahreszeitraum berechnet. Die Population wurde gemäß der pTNM-Klassifikation zum Zeitpunkt der Diagnose in zwei Gruppen eingeteilt (d. h. lokalisiert oder invasiv). Überdiagnose wurde definiert als der Unterschied in den Inzidenzraten zwischen den Gruppen mit invasivem Krebs und lokalisiertem Krebs. Diese Rate wurde dann durch die Inzidenzrate in der Gruppe mit lokalisiertem Krebs für den letzten Zeitraum (2010-2014) dividiert, um den Anteil der Krebserkrankungen zu erhalten, die auf eine Überdiagnose zurückzuführen sind.