Die Auswirkungen der Aufnahme von rotem Fleisch und Vollkornprodukten auf die Schleimhautbarriere des Dickdarms

Die Schleimschicht im Dickdarm ist eine kontinuierliche Barriere, die die Epithelzellen von fäkalen Enzymen, Bakterien, toxischen und anderen Bestandteilen trennt. Die Dickdarmschleimschicht bei Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa war im Vergleich zu gesunden Probanden dünner und durchlässiger.

Der Dickdarmschleim besteht aus Glykoproteinen, die durch instabile Disulfidbrücken zusammengehalten werden. Die Verdauung von rotem Fleisch ist mit der Produktion von Monosulfiden verbunden, die sich an die Disulfidmoleküle binden, stabilere Trisulfidmoleküle bilden und somit die Schleimarchitektur zerstören könnten. Darüber hinaus wurden zuvor verschiedene Bakterien mit dem Verzehr von rotem Fleisch in Verbindung gebracht und mit einem Abbau des Dickdarmschleims in Verbindung gebracht, wie z. B. Akkermansia muciniphila.

Auf der anderen Seite ist die Fermentation der unverdauten Ballaststoffe, vor allem in Vollkornprodukten, mit der Produktion von kurzkettigen Fettsäuren verbunden, was mit einer lokalen entzündungshemmenden Wirkung in Verbindung gebracht wurde.

In dieser Studie vermuten wir:

1. Ein hoher Verzehr von rotem Fleisch ist mit einer dünneren Dickdarmschleimschicht verbunden;
2. Ein hoher Verzehr von Vollkornfasern ist mit einer dickeren Dickdarmschleimschicht verbunden;
3. Die Mucin-2-Genexpression unterscheidet sich zwischen Patienten mit hohem Verzehr von rotem Fleisch und niedrigem Verzehr von rotem Fleisch;
4. Die Mucin-2-Genexpression unterscheidet sich zwischen Patienten mit hohem Vollkornkonsum und niedriger Vollkornaufnahme;
5. Der Gehalt an Entzündungsmarkern im Blut „IL-1beta, IL-4, IL-6, IL-10, Hs-CRP und TNF-alfa“ ist bei Personen mit hohem Anteil an rotem Fleisch und geringem Vollkornkonsum höher.