Lungenkomplikationen einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation

Die Entwicklung pulmonaler Komplikationen nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation ist für eine erhebliche Morbidität und Mortalität verantwortlich. Berichten zufolge liegt die Inzidenz von Lungenerkrankungen bei bis zu 50 % aller Patienten, die sich einer Transplantation unterziehen. Die häufigste Manifestation einer früh einsetzenden Lungenerkrankung ist das idiopathische Pneumonie-Syndrom. Dies kann bei autologen und allogenen Transplantationen mit einer Inzidenz zwischen 5 % und 10 % und einer Sterblichkeitsrate von bis zu 74 % auftreten(1). Spät einsetzende Lungenerkrankungen können sogar noch häufiger auftreten und wurden bei Empfängern einer allogenen HSZT in 10–24 % der Fälle gemeldet(2–4). Darüber hinaus zeigte eine aktuelle Studie, dass 26 % der Patienten nach der Transplantation eine Atemwegsobstruktion entwickeln, was mit der Mortalität korreliert (5). Ein recht nützliches Klassifizierungssystem unterteilt spät auftretende Lungenerkrankungen in Bronchiolitis obliterans und interstitielle Pneumonie(4). Interstitielle Pneumonie ist eine Erkrankung, die durch diffuse Infiltrate gekennzeichnet ist, häufig mit überwiegendem Lymphozytengehalt, und mit restriktiven Defekten bei Lungenfunktionstests verbunden ist. Bronchiolitis obliterans ist durch eine fortschreitende Obstruktion des Luftstroms und ein normales Röntgenbild gekennzeichnet (mit Ausnahme möglicherweise damit verbundener Lufteinschlüsse). Die Inzidenz von Bronchiolitis obliterans nach einer HSZT schwankt stark, liegt aber in der Regel zwischen 1 % und 11 % (6–8), obwohl das Vorliegen einer obstruktiven Atemwegserkrankung nach einer HSZT in einer kürzlich durchgeführten großen Studie mit 26 % angegeben wurde (5). . Spät einsetzende Lungenerkrankungen werden häufig mit verstärkter Immunsuppression behandelt, die Prognose ist jedoch schlecht und das Ansprechen auf die Therapie ist begrenzt (9; 4).