Lebensqualitätsstudie Integrative Medizin

Um die Jahrhundertwende machte die Medizin große Fortschritte auf dem Gebiet der Bakteriologie. Die Entwicklung von Antibiotika, Pasteurisierung, Sterilisation und antiseptischen Techniken führte zu enormen Fortschritten im Verständnis der Pathophysiologie von Krankheiten.

Unglücklicherweise kam es mit zunehmender Lebenserwartung zu erhöhten Raten chronischer Krankheiten, eine Verschiebung, die als „epidemiologischer Übergang“ bezeichnet wird. Risikofaktoren des Lebensstils stehen in direktem Zusammenhang mit der Zunahme von Krankheiten wie Herzkrankheiten, Krebs und Schlaganfall – wobei diese Erkrankungen Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Grippe, Cholera und Lungenentzündung als Haupttodesursache in den Industrieländern überholt haben.

Diese wichtigen externen oder modifizierbaren Faktoren, die zur Sterblichkeit in den USA beitragen, wurden später als die „tatsächlichen Todesursachen“ bezeichnet und umfassten Tabakkonsum, körperliche Inaktivität, Ernährung, Alkohol, sexuelles Verhalten und andere (McGinnis, 1993). Dieselbe Analyse hat sich bis ins 21. Jahrhundert fortgesetzt. Eine Analyse von Mokdad, die 2004 in JAMA veröffentlicht wurde, ergab, dass Tabak, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum die Haupttodesursachen waren und insgesamt 36,8 % aller Todesfälle im Jahr 2000 ausmachten. Im Jahr 2014 bleiben chronische Krankheiten die Hauptursache für Mortalität und Morbidität in den USA, und die Hauptverursacher dieser Krankheiten sind Tabakkonsum, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum, Bluthochdruck und Hyperlipidämie – alles beeinflussbare Risikofaktoren. Als sich die medizinische Forschung auf die Behandlung dieser chronischen Gesundheitszustände im Zusammenhang mit Risikofaktoren des Lebensstils verlagerte, verlagerte sich die klinische Praxis der Medizin zu einem krankheitsorientierten Modell.

Im Kern der Integrativen Medizin streben Ärzte danach, Faktoren zu beschreiben, die dazu geführt haben, dass eine Person so ist, wie sie in diesem gegenwärtigen Stadium ist, von der Zeit im Mutterleib bis jetzt.

Integrative Medizin ist ein medizinischer Praxisansatz, der danach strebt, Gesundheit zu erreichen, wobei die Definition von Gesundheit ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens ist und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen, wie von der WHO definiert.

Das Andrew Weil Center of Integrative Medicine hat die folgenden Prinzipien im Mittelpunkt seiner Praxis: Der Patient und der Arzt sind Partner im Heilungsprozess; Alle Faktoren, die Gesundheit, Wohlbefinden und Krankheit beeinflussen, werden berücksichtigt, einschließlich Geist, Seele und Gemeinschaft sowie des Körpers. Die angemessene Anwendung sowohl konventioneller als auch alternativer Methoden erleichtert die körpereigene Heilungsreaktion. Wirksame Eingriffe, die natürlich und weniger invasiv sind, sollten wann immer möglich eingesetzt werden; die umfassenderen Konzepte der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention stehen im Vordergrund.