Community-gerichtete Behandlung von bodenübertragenen Helminthen bei kleinen Kindern in Sambia

Durch den Boden übertragene Helmintheninfektionen (STH) sind von Bedeutung für die öffentliche Gesundheit und weit verbreitet in weiten Teilen der Welt, insbesondere in den ärmsten Bevölkerungsschichten der am wenigsten entwickelten Länder. Die Infektionen können durch verschiedene Maßnahmen kontrolliert werden. Derzeit wird jedoch davon ausgegangen, dass die Abgabe von Anthelminthika über Schulen und Gesundheitszentren am effektivsten ist, da dabei die vorhandene Infrastruktur genutzt wird. In Sambia werden während der Woche zur Förderung der Kindergesundheit zweimal im Jahr über Gesundheitseinrichtungen anthelminthische Medikamente an Kinder im Alter von 12 bis 59 Monaten abgegeben. Es wurde jedoch beobachtet, dass die Behandlungsabdeckung in bestimmten Gebieten gering ist. Daher besteht die Notwendigkeit, die mit den Behandlungsabdeckungsmustern verbundenen Faktoren zu identifizieren und Beweise für einen wirksamen Interventionsansatz zu liefern, der den Anteil der Kinder, die eine Behandlung erhalten, erhöhen könnte.

Das WHO-Sonderprogramm für Forschung und Ausbildung im Bereich Tropenkrankheiten (TDR) hat einen Community-Directed Treatment (COMDT)-Ansatz entwickelt, der bei der Bekämpfung von Onchozerkose und lymphatischer Filariose übernommen wurde. Die WHO hat den Einsatz des COMDT-Ansatzes zur Bekämpfung von Bilharziose und STH-Infektionen empfohlen. Der COMDT-Ansatz wurde mit den schulbasierten Programmen in bestimmten afrikanischen Ländern verglichen, wurde jedoch nie in Sambia angewendet und nie mit dem auf Gesundheitseinrichtungen basierenden Ansatz zur Kontrolle dieser Infektionen bei Kindern unter dem Schulalter verglichen. Vor diesem Hintergrund wird dieses Projekt vorgeschlagen.

Das Projekt wird im Bezirk Mazabuka in Sambia umgesetzt. Im Distrikt werden zwei ländliche Gesundheitszentren (Rural Health Centers, RHCs) ausgewählt und für die Behandlungsabdeckung des auf Gesundheitseinrichtungen basierenden Ansatzes kartiert. Es werden Fokusgruppendiskussionen (REA) und ausführliche Interviews mit Gemeindemitgliedern durchgeführt, um die Gründe für die bestehende Behandlungsabdeckung des Gesundheitseinrichtungsansatzes zu untersuchen. Der COMDT-Ansatz wird dann im Einzugsgebiet eines der RHCs als Ergänzung zum gesundheitseinrichtungsbasierten Ansatz umgesetzt. Nach jeder Behandlungsrunde werden die Abdeckung und Faktoren, die die Abdeckung beeinflussen, in beiden Bereichen gemessen. Die gesundheitlichen Auswirkungen des auf Gesundheitseinrichtungen basierenden Ansatzes mit und ohne den COMDT-Ansatz werden verglichen. Parameter für gesundheitliche Auswirkungen sind das Wachstum des Kindes, die Prävalenz und Intensität von STH-Infektionen sowie die Anzahl der behandlungsbedürftigen Krankheitsepisoden. Die Wirkung des COMDT als Kontrollansatz für STH-Infektionen wird auf Infektionen in der Gemeinschaft von Kindern im Alter von 12 bis 59 Monaten überwacht, und die Angemessenheit des Ansatzes wird anhand des Bewertungssystems des African Program for Onchocerciasis Control bewertet. Das gesamte Projekt wird voraussichtlich drei Jahre dauern.