Rheumatische Erkrankungen: Evaluation von Gesundheitskompetenz, Medikamenteneinnahme und Wissen (LINK)

Bei chronisch-rheumatischen Erkrankungen wird im Zusammenhang mit komplexen und langfristigen Behandlungen (injizierbare/per os zielgerichtete Therapien, Biosimilars...) von einer Medikamenten-Nonadhärenz berichtet. Das Verstehen und Einbeziehen des Patienten in eine gemeinsame medizinische Entscheidung sind Schlüsselfaktoren für die Therapietreue. Aus dieser Perspektive muss das Niveau der Alphabetisierung (die Fähigkeit einer Person, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und zu nutzen) untersucht werden, um die Informationsvermittlung anzupassen. Diese sind derzeit nur unzureichend an das individuelle Verständnis der Patienten angepasst. In der Praxis ist die Alphabetisierungsbeurteilung sehr schlecht in die Routineversorgung integriert, während mehrere Instrumente auf Französisch validiert sind. In der Rheumatologie haben ausländische Studien gezeigt, dass Alphabetisierung positiv mit dem Wissensstand zusammenhängt. Die Ergebnisse bleiben hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit der Medikamentenadhärenz widersprüchlich. Bis heute wurden der Alphabetisierungsgrad von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und seine Auswirkungen auf die Adhärenz in Frankreich nicht untersucht, obwohl diese Bewertungen nützlich wären, um Interventionen individuell anzupassen. Die Akzeptanz von Patienten, während ihrer Behandlung einen Fragebogen zur Alphabetisierung auszufüllen, sollte ebenfalls als Bedingung für dessen Einsatz analysiert werden.